Montag, 15. September 2025

Deregulierung und Bürokratieabbau

Deregulierung und Bürokratieabbau sind zu bündeln

Standpunkt zum Thema Bürokratieabbau und Deregulierung

Die Bürokratie ist für die Wirtschaft und die Menschen eine spürbare Belastung geworden. Seit Jahren wird von Bürokratieabbau gesprochen, trotzdem ist wenig geschehen. Nun gilt es Nägel mit Köpfen zu machen. Ich bin froh, dass die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer Deregulierung in ihr aktuelles Strategiepapier aufgenommen hat und sich damit klar für Bürokratieabbau ausspricht.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einen Bürokratieabbau umzusetzen. Dazu gehört auch die Entschlackung von Gesetzen, also die systematische Prüfung bestehender Regelungen auf Abbaupotenzial. Überlegenswert ist auch das Prinzip ‘One in, one out’: Für jede neue Regel wird mindestens eine alte Auflage gestrichen. Ergänzend könnten Gesetze und Verordnungen mit Ablaufdatum versehen werden. So entsteht ein verbindlicher Überprüfungsmechanismus, der auf Basis von Erfahrungen die Sinnhaftigkeit von Vorgaben beurteilt und überflüssige Bestimmungen abschafft

Ich bin der Ansicht, dass ein merklicher und umfangreicher Bürokratieabbau und eine spürbare Deregulierung für die Wirtschaft und die Menschen erreicht werden können, wenn der Aufgabenbereich gebündelt wird. Eine zentrale Stelle, die sich gezielt dem Bürokratieabbau sowie der Deregulierung und der Vereinfachung der Prozesse widmet, würde diesen Prozess vorantreiben und konkrete Verbesserungen liefern.

In den Ämtern der Landesverwaltung gibt es genügend Fachleute mit dem nötigen Know-how. Sinnvoll ist, diejenigen mit dieser Aufgabe zu betrauen, die aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeit über Erfahrung und Praxiswissen verfügen. Das beschleunigt die Umsetzung und erhöht die Qualität der Vorschläge.

Diese Stelle soll Vorschläge und Massnahmen unterbreiten, welche Gesetze und Verordnungen wie vereinfacht und welche Auflagen und Regelungen abgeschafft werden können, weil sie sich in der Vergangenheit nicht bewährt oder mehr Kosten als Nutzen hervorgebracht haben. Diese Stelle muss auch die Verfahrensabläufe analysieren, damit Projekte schneller und effizienter umgesetzt werden können. Schlussendlich muss diese Stelle aufzeigen, welche Regelungen und Bestimmungen Innovationen und Investitionen hindern, damit solche negativen Vorgaben gemindert werden können.

Es geht nicht nur darum, Standards zu senken, sondern auch Regeln effizienter und benutzergerechter zu gestalten - kurzum zu vereinfachen. Es ist an der Zeit zu handeln, um unseren Standort zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit zu mehren, damit unser Slogan ‘Das Land der kurzen Wege’ nicht nur auf dem Papier steht, sondern wieder gelebt wird. 

Freitag, 12. September 2025

Wirtschaftspolitik

Wirtschaftsminister ist gefordert

Kommentar für die FBP-Broschüre Blickwinkel von September 2025

KI, Chat GPT, Quanten-Computing, Cloud-Computing, Robotik und weitere Errungenschaften werden die Welt verändern. Erste Anzeichen und Möglichkeiten haben unser tägliches Leben bereits erreicht. Alle Experten sind sich einig, dass sich die Welt grundlegend verändern wird. Liechtenstein muss sich frühzeitig und proaktiv auf diese Entwicklung vorbereiten. Es muss gewährleistet sein, dass stets eine moderne, zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Auch muss gewährleistet sein, dass der in den nächsten Jahren massiv ansteigende Hunger nach Strom ohne Lücken und Einschränkungen gestillt werden kann.

Wirtschaftsminister Hubert Büchel wird gefordert sein, Liechtensteins Infrastruktur hinsichtlich der neusten technischen Entwicklung up to date zu halten. Die Kommunikationsinfrastruktur muss auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Es muss gewährleistet sein, dass der Wirtschaftsplatz stets modernste Technologien zur Verfügung gestellt bekommt. Nur dann sind unsere Unternehmen konkurrenzfähig und bereit, weiter von Liechtenstein aus zu wirtschaften und weiter zu investieren.

Die FBP wird ein besonderes Auge darauf werfen, dass der Wirtschaftsplatz auch in den nächsten Jahren zukunftsgerichtet ausgestaltet sein wird und sich auf die neusten technischen Entwicklungen stützen kann. Aktivitäten sind angezeigt. ‚Abwarten und Tee trinken‘ wird nicht ausreichen. Der Wirtschaftsminister muss jetzt aktiv werden, damit wir gegenüber dem Ausland nicht in Rückstand geraten. Die FBP ist bereit, Hand zu reichen für eine tiefgreifende Diskussion. Packen wir’s an - für eine starke, moderne Liechtensteiner Wirtschaft - heute und in Zukunft.